Wieso dieser Antihellenismus in den deutschen Medien? – Friedrich Wilhelm Nietzsche hatte die Antwort früh erkannt.
Geschrieben von: Panagiotes Raftakis    Mittwoch, den 04. Januar 2012 um 00:43 Uhr    Drucken

 

Die Griechen sind Faul – Korrupt - Betrüger! So lauteten nur einige antihellenische Schlagzeilen in der deutschen Medienwelt der vergangenen drei Jahre. Plötzlich fegte eine Welle des Antihellenismus vor allem durch die deutsche Gesellschaft und jeder deutsche der zufällig einen Griechen kannte, sei es sein Nachbar, der Arbeitskollege oder nur ein einfacher Bekannter, maßte sich an die Griechen im Bezug ihrer Staatsfinanzen belehren und Maßregeln zu müssen. Plötzlich fühlte sich jeder deutsche und nicht nur, erhaben gegen die doch so unglaublich alten, stolzen und geschichtsreichen Griechen.

 

 

Und die Griechen – Die Griechen fragten sich fassungslos wieso und aus welchem Grund sie diese ungeheuerliche, schändliche, unverschämte Schmach der deutschen Medienwelt ertragen musste und immer noch ertragen muss. Wie die Demütigungen des deutschen stattlichen TV- Senders der ARD. Viele Griechen erinnern sich noch sehr gut an diesen Moment als, in der Harald Schmidt Show vom Februar 2010 eine regelrechte Hassorgie gegen das Griechentum stattfand. Nicht wenige Hellenen fühlten sich zutiefst in ihrer Würde, ihrem Stolz und Werteempfinden beleidigt und ertrugen diese schändliche, antihellenische Vorstellung hilflos vor ihrem Fernsehgerät. Bedenke man hierbei was in den Straßen Deutschlands nur geschehen wäre, wenn Harald Schmidt die T-Shirts der beiden Figuren ersetzt hätte. Das türkische T-Shirt durch ein deutschlandfarbiges und die griechische Flagge durch eine türkische. – Berlin hätte in dieser Nacht gebrannt.

Ebenso ergoss die Bildzeitung über Monate hinweg, ihre antihellenischen Ambitionen in die deutsche Gesellschaft hinaus. Dem Durchschnittsleser sei es verziehen, dass er diese populistischen und volksverhetzenden Artikel nur so in sich aufgesogen hat. Es ist in der griechischen Welt im Allgemeinen bekannt, dass die Deutschen schon immer wie eine Schafsherde durch Propaganda geleitet werden konnten, wenn ihr Allgemeinwissen nicht den Mindestanforderungen entsprach. Über den Spiegel, dem Focus und der FAZ, die eine Meisterleistung an antihellenischer Volksverhetzung durch ihre Artikel an den Tag legen, muss man nicht weiter darauf eingehen denn -

Friedrich Wilhelm Nietzsche hatte die Antwort dazu schon früh erkannt!

 

Im Werk „Die Geburt der Tragödie“ Kapitel 15 – existiert ein kleiner, aber dennoch sehr Aussagekräftiger Absatz. Nietzsche hat es nicht zutreffender Formulieren können.

Zitat aus Nietzsches „Die Geburt der Tragödie“ Kapitel 15 / Projekt Gutenberg.de :

„Fast jede Zeit und Bildungsstufe hat einmal sich mit tiefem Missmuthe von den Griechen zu befreien gesucht, weil Angesichts derselben alles Selbstgeleistete, scheinbar völlig Originelle, und recht aufrichtig Bewunderte plötzlich Farbe und Leben zu verlieren schien und zur misslungenen Copie, ja zur Caricatur zusammenschrumpfte.

Und so bricht immer von Neuem einmal der herzliche Ingrimm gegen jenes anmaassliche Völkchen hervor das sich erkühnte, alles Nichteinheimische für alle Zeiten als "barbarisch" zu bezeichnen: wer sind jene, fragt man sich, die, obschon sie nur einen ephemeren historischen Glanz, nur lächerlich engbegrenzte Institutionen, nur eine zweifelhafte Tüchtigkeit der Sitte aufzuweisen haben und sogar mit hässlichen Lastern gekennzeichnet sind, doch die Würde und Sonderstellung unter den Völkern in Anspruch nehmen, die dem Genius unter der Masse zukommt? Leider war man nicht so glücklich den Schierlingsbecher zu finden, mit dem ein solches Wesen einfach abgethan werden konnte: denn alles Gift, das Neid, Verläumdung und Ingrimm in sich erzeugten, reichte nicht hin, jene selbstgenugsame Herrlichkeit zu vernichten. Und so schämt und fürchtet man sich vor den Griechen; es sei denn, dass Einer die Wahrheit über alles achte und so sich auch diese Wahrheit einzugestehn wage, dass die Griechen unsere und jegliche Cultur als Wagenlenker in den Händen haben, dass aber fase immer Wagen und Pferde von zu geringem Stoffe und der Glorie ihrer Führer unangemessen sind, die dann es für einen Scherz erachten, ein solches Gespann in den Abgrund zu jagen: über den sie selbst, mit dem Sprunge des Achilles, hinwegsetzen.

Quelle: Die Geburt der Tragödie - Kapitel 15

Aktualisiert ( Mittwoch, den 04. Januar 2012 um 08:46 Uhr )